Montag, 29. März 2010

Heidelberg und die Architektur


Anlässlich der Info-Veranstaltung der Grünen in der Stadtbücherei meldete sich ein Anwesender mit einer interessanten Bilderrecherche zu dem geplanten Anbau zu Wort. Um einen Eindruck zu erhalten, sehe sich der Leser dieses Beitrags bitte auf dem hochgeladenen Bild um. Einfach anklicken und vergrößern...
Besagter Herr war offensichtlich aufgebracht, zu meiner Beruhigung gibt es immer wieder Menschen, die sich aufbringen lassen. Muss das beim Anblick der obigen Bilder noch erklärt werden?
Natürlich könnte man sagen, dass, von der Thingstätte aus gesehen, der Siegerentwurf durchaus Sinn macht. Zur Thingstätte liest man bei Wikipedia dann auch Folgendes:
"Die Heidelberger Thingstätte ist einer von etwa 40 Thingplätzen der frühen Nazi-Zeit und wurde von 1934-35 nach Plänen des Architekten Hermann Alker vom Reichsarbeitsdienst und Heidelberger Studenten erbaut. "
Weiter geht es mit:
"Die Thingstätte soll auf einem angeblichen germanischen Kultplatz errichtet worden sein, womit sie als Bestandteil der nationalsozialistischen Blut-und-Boden-Mystik ausgegeben wurde. Die Bühne sollte vor allem für Propagandaveranstaltungen genutzt werden." Und man erfährt dort auch: "Inzwischen steht die Anlage unter Denkmalschutz". So ist das also. Während die Altsadt munter "saniert" und dabei "kaputtplaniert" wird, steht die "Thingstätte" unter Denkmalschutz. Als abschreckendes Beispiel? Möchte man wirklich eine architektonische Line ziehen lassen vom Heiligenberg zur Altstadt?

Ein Glück gibt es solche, die sich noch erzürnen, die Offensichtliches noch offensichtlicher zu machen versuchen, damit auch jene, die gerne blind sein wollen, hinsehen müssen.

Hinter dem letzten Link in diesem Beitrag versteckt sich eine Videoanimation der Stadt Heidelberg, die den Siegerentwurf als Tag- und Nachtversion in Bewegung zeigt. Beeindruckend dabei die immerblühenden Bäume (Bild hier) vor dem Anbau und die wie selbstverständlich miteingeplante "Stadt am Fluss" (Bild hier), an deren Promenaden sich offensichtlich leben und spielen lässt, doch deren Finanzierung noch nicht gesichert ist. Zudem ist die Frage, ob sich die Kongressbesucher von eventuellen ballspielenden Kinder nicht gestört fühlen würden, zumal Glas ein sehr zerbrechliches Material sein kann, vor allem in dem Fall, dass Kinder auf so aus der Mode geratene Spielzeuge wie Steinschleudern zurückgreifen wollen sollten...

http://ww2.heidelberg.de/video/stadthalle_praesentation/index.html

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